
Stundentafel
Jahrgang | I. | II. | III. | IV. | V. |
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A. Pfichtgegenstände | |||||
Religion | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Allgemeinbildung, Sprache und Medien | |||||
Deutsch | 3 | 3 | 2 | 2 | 3 |
Englisch | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 |
Französisch oder Tschechisch | 3 | 3 | 3 | 2 | 3 |
Spanisch | - | - | 2 | 2 | 2 |
Officemanagement und angew. Informatik | 2 | 2 | 2 | - | - |
Geschichte und politische Bildung | - | 2 | 2 | 2 | - |
Naturwissenschaften und Lebensmitteltechnologie | 2 | 2 | - | - | - |
Angewandte Mathematik | 2 | 2 | 2 | 2 | 3 |
Tourismus, Wirtschaft und Recht | |||||
Tourismusgeografe und Reisebüro | - | - | 2 | 2 | 2 |
Tourismusmarketing & Kundenmanagement | - | 2 | 3 | 3 | 2 |
Kunst und Kultur | - | - | 1 | - | - |
Betriebs- und Volkswirtschaft | 1 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Rechnungswesen und Controlling | 2 | 2 | 2 | 2 | 3 |
Recht | - | - | - | 1 | 2 |
Gastronomie und Hotellerie | |||||
Ernährung | - | - | - | 2 | - |
Küchenorganisation und Kochen | 3 | 3 | 3 | 3 | - |
Serviceorganisation, Servieren & Getränke | 3 | 3 | 2 | 2 | - |
Wahlpflichtfach Spezialisierung | - | - | 1 | 2 | - |
Betriebspraktikum und angewandtes Projektmanagement | 3 | 3 | 2 | 2 | 3 |
Bewegung und Sport | 2 | 2 | 2 | 2 | 1 |
Wochenstunden | 31 | 36 | 38 | 38 | 31 |
B. Verbindliche Übung | |||||
Persönlichkeitsentwicklung | 1 | - | - | - | - |
Gesamtwochenstundenanzahl | 32 | 36 | 38 | 38 | 31 |
C. Pfichtpraktikum | |||||
Insgesamt 32 Wochen vor Eintritt in den V. Jahrgang |
COOPERATIVES OFFENES LERNEN

Was ist COOL?
COOL könnte man mit folgenden Begriffen einfach beschreiben:
- Offene Lernphasen, in denen mit bereitgestellten Materialien gelernt wird
- Kooperation: Lernen im Team mit gegenseitiger Unterstützung
- Eigenverantwortung und Selbständigkeit: selbst für das eigene Lernen Verantwortung übernehmen
Wie COOL konkret umgesetzt wird, sollen folgende Punkte verdeutlichen:
- Die Schüler/innen arbeiten mit schriftlichen, manchmal auch mit fächerübergreifenden Arbeitsaufträgen.
- In den sogenannten COOL-Stunden (ca. ein Drittel der Unterrichtszeit der beteiligten Fächer) haben die Lernenden die Freiheit zu entscheiden, wann, wo und wie sie die gestellten Aufgaben bis zu den vorgegebenen Abgabeterminen bewältigen wollen. Der restliche Unterricht erfolgt wie gewohnt gebunden.
- Je nach Bedarf, aber zumindest 3 Mal pro Semester findet der Klassenrat statt, bei dem Probleme, Konflikte oder Wünsche besprochen werden.
- Regelmäßige Teamsitzungen der COOL-Lehrer/innen dienen zur Reflexion, Planung und Weiterentwicklung der Unterrichtsarbeit.
- Durch die freien Arbeitsphasen verändert sich die Rolle der Lehrperson vom „Vortragenden zum Begleiter“ à Möglichkeit der individuellen Förderung.
Ziele von COOL
- Förderung von Sozialkompetenzen
- Verantwortlichkeit
- Selbständigkeit
- Teamfähigkeit
- Entwicklung der Methodenkompetenz
- Lern- und Arbeitstechniken
- Methodenvielfalt
TOURISMUSMANAGEMENT
Seit der Gründung der HLT Retz war die Schule immer darauf bedacht, Ihren Schülerinnen und Schülern praxisnahen und aktuellen Unterricht zu bieten, auf einen permanenten Austausch mit Partnern aus der Wirtschaft wird großer Wert gelegt. So reagierte man auf einen Trend der Achtzigerjahre, als die Tourismuswirtschaft aufgrund einer breiten Ökologiebewegung Angebote unter dem Schlagwort „Sanfter Tourismus“ entwickelte, mit dem Ausbildungsschwerpunkt „Umweltorientiertes Tourismusmanagement“.
Die Bezeichnung „Tourismusmanagement“ als Ausbildungsschwerpunkt der Höheren Lehranstalt für Tourismus Retz steht als Alternative zum Schwerpunkt „Hotelmanagement“ anderer Tourismusschulen.
Dies bedeutete, neben der Standardausbildung die Lehrinhalte des Schwerpunktes vor allem mit Fragen und Problemen des „überbetrieblichen“ Managements im Tourismus auszurichten.
Im Sinne einer klaren Positionierung für die hauptsächlichen Quellgebiete der Schüler, wird „Umweltorientierung“ an der HLT-Retz in erster Linie als Orientierung an den Gegebenheiten und Besonderheiten der „regionalen“ Umwelt (Umfeld) des Schulstandortes gesehen.
Überbetriebliches Tourismusmanagement bedeutet eine starke Affinität zu den örtlichen und regionalen Tourismusorganisationen, zu den Gemeindeämtern, zu Betriebskooperationen, Veranstaltungen, zu Dorferneuerungs-Programmen, Regionalentwicklungsbüros, zu Weinbauvereinen usw..
Das vermittelte Wissen soll sich vorrangig mit der Situation der Orts- und Regionalebene beschäftigen. Die Betriebsebene ist dabei als Angebotsträger zu verstehen. Für die Betriebe als Partner werden Dienstleistungen – meist mit gemeinwirtschaftlichem Charakter – erbracht, deren Nutzen im Sinne einer Umwegrentabilität allen engagierten Unternehmen zugute kommt.
Die Entwicklungen auf den Märkten und die daraus resultierenden Anforderungen der Gäste führten zur Notwendigkeit eines Destinationsmanagements und -marketingsmit dem Bestreben, leistungsfähige Strukturen zu schaffen. Im Hinblick darauf wurde der Gegenstand Umweltorientiertes Tourismusmanagement folglich um den Gegenstand Regionalmanagement erweitert.
Ziel ist es daher ebenfalls, durch enge Kooperationen mit Tourismusdestinationen und -institutionen in der Region Österreich / Tschechien, vor allem durch Qualitätssicherung und gegenseitigen Austausch von KNOW HOW, wettbewerbsfähig zu sein bzw. zu bleiben.
Als Ziel der Ausbildung wurde es im Zuge der Lehrplanänderung in erster Linie gesehen, die Schülerinnen und Schüler auf das Potential des Tourismus im osteuropäischen Raum intensiver als bisher vorzubereiten. Das bedeutet nicht nur die Vermittlung von Kompetenzen im Fachpraktischen Bereich sondern ebenfalls, durch das Angebot einer slawischen Sprache als Teil des Lehrplanes, die Basis für ein modernes weltoffenes Europa zu schaffen.
Aber auch der derzeitige Ausbildungsschwerpunkt „Regionales und grenzüberschreitendes Tourismusmanagement“ wird sich weiterentwickeln um denAnforderungen der Tourismuswirtschaft gerecht zu werden.
PRAXISAUSBILDUNG

Viele Aktivitäten der Schüler/innen und Pädagog/innen der HLT Retz sprengen die Grenzen dessen, was normalerweise als klassischer Unterricht verstanden wird.
Projekte, Veranstaltungen und Zusatzqualifikationen mit hohem Praxisbezug, welche nicht nur Fachwissen, Kompetenz und praktische Fertigkeiten vermitteln, stehen und standen in den letzten 25 Jahren sehr oft im Mittelpunkt der Ausbildung der HLT Retz: So organisieren die Schüler/innen des 5. Jahrganges und des 3. Aufbaulehrganges seit vielen Jahren den Schulball als Topevent unseres Schuljahres, Schüler/innen betreuen Ehrengäste und Schmankerlheurigen und präsentieren sich jährlich beim Weinlesefest, nehmen aktiv am Kürbisfest teil, organisieren mit ihren Praxislehrer/innen Klassenkulinarien, verwöhnen die Gäste beim Retzer Wirtschaftsbrunch, stellen sich dem fairen Wettkampf zahlreicher nationaler und internationaler Praxisbewerbe, besuchen unsere Partnerschulen, schaffen Glücksmomente im Rahmen eines Galamenüs im Landespflege- und Pensionistenheim Retz. Fachvorträge, Exkursionen und Workshops mit Wirtschaftspartnern runden das vielfältige Angebot ab. Dies alles neben den schulischen Anforderungen unter einen Hut zu bringen, stellt den besonderen „Kick“ dar.
Bei all diesen Aktivitäten geht es um Teamarbeit, Verhandlungsgeschick, Termintreue, Verlässlichkeit und vieles mehr. Diese „Soft-Skills“, die hier vermittelt werden, sind wesentliche Kompetenzen, welche einerseits in anspruchsvollen Positionen der Wirtschaft besonders gefordert sind aber auch wichtige Werte in zwischenmenschlichen Beziehungen unseres Alltags darstellen. Die Vermittlung dieser Werte ist jedoch nur möglich, wenn die Bereitschaft der Schüler/innen, so wie an der HLT Retz, in großem Maß vorhanden ist.
Die Leistungen und Prämierungen der vergangenen Jahre zeugen vom hohen Niveau unserer praktischen Ausbildung und sind in den folgenden Seiten für Sie aufbereitet. Das Zusammenspiel von innovativen Lehr- und Lernformen, engagierten Pädagog/innen mit jahrelanger Praxiserfahrung sowie eine starke nationale und internationale Berufsausrichtung bilden die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufseinstieg unserer Absolvent/innen.
SPRACHAUSBILDUNG
Tourismus oder „“Visitor Economy“, wie die Branche in englischen Fachbüchern gerne Treffender bezeichnet wird, steht für Kommunikation auf vielen ebenen und über alle grenzen hinweg. Sprachausbildung, im besonderen Englisch, aber auch die 2. und 3.Lebende fremdsprache stehen deshalb immer schon im Zentrum der Ausbildung an der HLT und Hf retz.
Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union hat den Sprachunterricht auch an unserer Schule auf vielfältige Weise verändert.
Der „Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen“ des Europarats (GERS)¹ katalogisiert viele vielleicht bereits bestehende Aktivitäten im Spracherwerb übersichtlich in 4 Fertigkeiten, i.e. Sprechen (Monolog und Dialog), Hören, Schreiben und Lesen, und beschreibt 6 Kompetenzniveaus in diesen Fertigkeiten. Dadurch ergibt sich auf europäischer Ebene eine bessere Vergleichbarkeit der Ergebnisse, Methoden und Qualifikationen.
Ziel des GERS und der darin beschriebenen Kompetenzen ist aber auch und vor allem die Förderung der Mobilität innerhalb der europäischen Staaten und der Kommunikation in den verschiedenen europäischen Sprachen.
Unsere Schüler/innen konnten die Mobilitätsförderungen des Europarats sowohl in verschiedenen „Comeniusprojekten“ (Austausch mit Schulen), als auch in „Leonardo da Vinci“ Praktika im Ausland immer wieder nützen. Mehrere Schüler/innen der HLT Retz haben in den letzten Jahren „über den Weinviertler Tellerrand in die internationale Küche“ geschaut. Unter diesem Projektmotto können sie ihre Sprachkenntnisse in Frankreich, England, Irland und Tschechien der harten Probe der beruflichen Praxis unterwerfen.
Der Blick über den Tellerrand gibt aber auch Einblick in eine andere Kultur, verändert die Perspektive, erweitert den Horizont schlechthin.
Für unsere tschechischen Schüler/innen sind dieser Auslandsaufenthalt und der Blick über den Tellerrand eine tägliche Erfahrung. Der Erwerb der englischen oder französischen Sprache über die Fremdsprache Deutsch stellt eine besondere Herausforderung dar und verdient echte Bewunderung.
Die Sprachlehrer/innen an der HLT Retz bereiten ihre Schützlinge derzeit in drei lebenden Fremdsprachen auf diese beruflichen Erfordernisse vor, versuchen aber auch allgemeinere Themen nicht zu vergessen, denn durch den Erwerb der Reife- und Diplomprüfung stehen die Türen für viele andere Wege ebenso offen.
Sprachunterricht an unserer Schule ist somit immer eine spannende Herausforderung: Sprechen, Schreiben, Hören, Lesen in verschiedenen Themenbereichen, aus dem Leben gegriffen, über die aktuelle Situation eines Landes berichtend, an Jugendliche gerichtet. Selbstverständlich kann in der zweiten und dritten Fremdsprache nicht ein ebenso hohes Kompetenzniveau wie in Englisch erreicht werden. Macht es deshalb Sinn, Tschechisch oder Französisch auch noch zu lernen? – Ja, das tut es sicher:
Das Leonardo da Vinci Mobilitätsprojekt untersteht nicht zufällig der „Nationalagentur Lebenslanges Lernen“.
Unsere Schüler/innen bekommen eine Basis mit, auf der sie später, wenn nötig, aufbauen können. Sie haben nicht nur ein paar neue Worte zur Verfügung, sondern vielleicht auch eine Lerntechnik für eine weitere Sprache, die sie einmal erlernen wollen in unserer globalen vernetzten Welt. Wir Sprachlehrer/innen wünschen uns, dass sie dies auch mit Freude und Begeisterung tun.